Verdienter Punkt in der Fremde!

Das letzte Spiel im Kalenderjahr 2016 fand in Bad Kösen statt. Die Bedingungen waren aufgrund der Minustemperaturen zwar alles andere als optimal, doch beide Vereine waren bestrebt, die Begegnung noch in diesem Jahr erfolgreich zu absolvieren.

Der viertplatzierte Gastgeber ging als Favorit in dieses Spiel. Der TSV zeigte sich dennoch äußerst engagiert und machte von Beginn an klar, dass man bestrebt war, etwas Zählbares mit auf die Heimreise zu nehmen. In der Defensive stand man sicher und im offensiven Drittel spielte man sich schnell und zielgerichtet durch die gegnerische Abwehrreihe. Die ersten Chancen, die sich in Folge dessen ergeben sollten, strahlten zwar durchaus Gefahr aus, die letzten Prozente fehlten allerdings um den Ball dann auch erfolgreich hinter die Linie zu befördern. Immer wieder kam man aus der Distanz zum Abschluss. Der gefrorene Platz erschwerte es aber stets einen guten Stand zu finden um die Bälle mit genug Druck auf das Tor der Gastgeber zu schießen. In der Folge gingen die meisten Abschlüsse dementsprechend knapp über das Gehäuse von Torwart Ehrhardt.

Stattdessen wäre Bad Kösen nach einem Doppelpass sogar fast in Führung gegangen. Nach einem hohen Chippass über die Tröglitzer Abwehr stürmte ein Angreifer der Gastgeber völlig alleinstehend auf Torwart Zenker zu, setzte den Ball daraufhin aber rechts am Tor vorbei.

Trotz höherer Spielanteile und guter Offensivbemühungen sollte es dem TSV im ersten Spielabschnitt nicht gelingen ein Tor zu erzielen. Im Gegenteil, zum psychologisch denkbar schlechtesten Zeitpunkt ging Bad Kösen sogar mit 1:0 In Führung. Ein Distanzschuss aus der zweiten Reihe setzte kurz vor Zenker auf und sprang aufgrund des gefrorenen Platzes für Zenker unberechenbar auf, sodass dieser den Ball nur nach vorne abklatschen konnte. Dort lauerte bereits die Nummer 15 – Christian Ossig – der aus der kurzen Distanz keine Mühe hatte, den Abpraller im Tor unterzubringen.

Die Halbzeitansprache fiel dementsprechend kurz aus. Dem TSV blieb nichts weiter übrig als seinen Stiefel weiter herunter zu spielen und darauf zu setzen, die letzten Aktionen konsequenter zu Ende zu spielen.

Der Rhythmus der ersten 45 Minuten setzte sich mit Beginn der zweiten Halbzeit ungehindert fort. Der für den angeschlagenen Bunzel ins Spiel gekommene Cruz-Acosta setzte über die rechte Seite zusätzliche neue Akzente im Spiel nach vorne. Ebendieser Cruz-Acosta stand spätestens in der 62 Minute im Mittelpunkt des Interesses. Aus zentraler Position, 25 Meter vom Tor entfernt, ließ er einen Gegenspieler mit einem einfachen Haken aussteigen und erzielte mit einem satten Schuss den 1:1 Ausgleich, wohlgemerkt mit seinem vermeintlich „schwachen“ linken Fuß.

Der zwischenzeitliche Ausgleich gab der jungen Mannschaft von Trainer Hein natürlich weiter Auftrieb. Wenige Minuten später folgte sogar der Führungstreffer durch Kunzelmann. Der gut agierende Unparteiische Kruse pfiff diesen Treffer wegen einer Behinderung des Schlussmannes gleichwohl zurück. Tröglitz schnupperte am Sieg und ging folgerichtig volles Risiko. Die individuell starken Angreifer der Gastgeber strahlten daher verstärkt Gefahr aus.

Dennoch sollte es Tröglitz gelingen seinerseits den vermeintlich entscheidenden Treffer zu erzielen. Ein Freistoßversuch wurde im Strafraum der Bad Kösener abgefälscht und der Ball landete schließlich am ausgestreckten Arm eines Verteidigers. Schiedsrichter Kruse zeigte konsequenterweise auf den Punkt, auch wenn dem Verteidiger der Gastgeber aus kürzester Distanz keine Möglichkeit blieb um zu reagieren. Patrick Hein verwandelte den Strafstoß souverän ins linke obere Eck und erzielte sein viertes Saisontor.

Das Spiel hatte sich für den TSV mittlerweile fast schon zum Heimspiel entwickelt. Das Gros der Zuschauer kam aus Freyburg, deren eigenes Spiel ausgefallen war und die in der Folge aufgrund des Rivalenstatus gegenüber Bad Kösen den TSV anfeuerten.

Tröglitz gelang es trotz dessen nicht ein weiteres Tor zu erzielen um den Sack endgültig zuzumachen. Bad Kösen gab sich nicht auf und hielt somit die Chance aufrecht zumindest noch einen Punkt in der Heimat zu behalten. Zur Bewerkstelligung dessen war erneut ein Fernschuss, genau genommen ein Freistoß, der Ausgangspunkt. Diesen konnte Zenker zwar zunächst noch entschärfen, den Nachschuss verwandelte wiederum der Bad Kösener Strümer Ossig. Besonders bitter – der Gegentreffer fiel erneut eine Minute vor dem Ende der regulären Spielzeit.

Letzten Endes überwiegt für die Gäste – aufgrund der Führung bis kurz vor Spielende – natürlich das Gefühl zwei Punkte verloren zu haben. Gegen die starken Gastgeber, die gewiss auch in der Rückrunde ein gewichtiges Wörtchen um die Plätze zwei bis fünf mitreden wollen, war das 2:2 dennoch ein respektables Ergebnis.

Erstellt am 4. Dezember 2016
Autor: Christoph Rother