Schluß mit lustig- unsanft gelandet...
...sind am letzten Freitag unsere Alten Herren beim Heimspiel gegen Rot- Weiß- Weißenfels. Nachdem wir bisher in dieser Saison eine beinahe makellose Bilanz aus 5 Siegen und 2 Unentschieden aufweisen konnten, wurden uns erstmals die Grenzen und spielerischen Defizite ziemlich eindrucksvoll und jederzeit verdient aufgezeigt. Nichts mit Kindertag am 1. Juni für uns Oldies- egal, Bier haben wir trotzdem nach dem Abpfiff getrunken!
Die Gäste reisten hochmotiviert in Tröglitz an, betreut von gleich zwei Senioren- Trainern, welche altersmäßig vermutlich mit Jupp Heinckes konkurrieren könnten. Diese ließen schon vor dem Anpfiff einen Spielerkreis bilden und hatten in diesem Rahmen vermutlich auch zahlreiche wertvolle Tipps und Insiderwissen über unsere Stärken und Schwächen, die selbst wir noch nicht kannten. Dieses für Altherrenspiele eher ungewöhnliche Prozedere dauerte seine Zeit, verzögerte Abis Anpfiff (Schiri Heinecke), kann aber keineswegs unsere Niederlage erklären.
Mit Beginn der Partie setzten uns die Weißenfelser unter Druck, spielten äußerst variantenreich und laufstark ihren Kombinationsfußball. Da wußte jeder Mann, wohin er zu laufen hatte, wo die nächste Anspielstation war. Dazu kam eine faire, wirksame, aggressive Verteidigungsarbeit, das Pressing begann stets unmittelbar nach eigenem Ballverlust. So konnten wir unsere Strategie zu keiner Zeit wirklich umsetzen, dazu waren wir schlichtweg zu langsam, läuferisch und auch gedanklich.
Wenn dem Tüchtigen dann noch das Glück hold ist, gelingt auch ein Traumtor wie das 1:0 in der 8. Spielminute, als erst Lars Tessmer überlaufen wurde und in der Folge ein satter Schuß aus 16m im linken Dreiangel unhaltbar für Jens Renner einschlug. Das Ganze setzte sich in der 1. Halbzeit weitgehend fort, wir bekamen das Spiel nie wirklich un den Griff, hatten kaum Chancen. Dafür die Gäste, welche nach einer Viertelstunde zum 0:2 nach inkonsequenter TSV- Abwehrarbeit aus dem Gewühl im Strafraum heraus trafen. Der Halbzeitpfiff unterbrach zum Glück das Dilemma unseres Auftritts nicht nur, sondern bewirkte auch eine spürbare Leistungssteigerung unserer Oldies in Hälfte 2. Denjenigen, welche allerdings nach Spielschluß von Gleichwertigkeit fabulierten und obendrein dem Schiri die Niederlage anlasten wollten, fehlte wohl an jenem Tage nicht nur das Schußglück!
Keine Frage, beim Tor zum 1:2 von Jörg Holzinger in der 40. Minute liegt unser Abi mit "Abseits" vermutlich daneben, zumindest trifft er solche Entscheidungen in einer solchen Situation "exclusiv"- das macht kein anderer Referee bei AH- Spielen "auf dem Lande". Gleichwohl hatte Jörg nur wenig später nach feiner Vorarbeit von Christian Giegold die erneute Chance, verzog jedoch knapp am Tor vorbei. Der eben genannte Vorbereiter (Christian) hätte genauso in der 50. Minute schärfer abziehen und in der 55. Minute nicht so lange zögern sollen, auch dies waren beste Gelegenheiten zur Resultatsverbesserung. Die Gäste allerdings nutzten ihre Konter in der 2. Halbzeit ebenso wenig, Glück und Geschick standen uns und insbesondere Keeper Renner mehrfach zur Seite. Schiri "Abi" setzte noch einen drauf und sah ebenso salomonisch wie "exclusiv" das 0:3 der Gäste als "Abseitstor". (58. Minute)
Nur gut, dass Jörg Holzinger den inzwischen durchaus verdienten Anschlußtreffer zum 1:2 erzielte, nachdem sich Sebastian Kittel irgendwie bis zum 5m- Raum durch die Rot- Weiß- Abwehr gewuselt hatte. Die Hoffnung keimte nur kurz auf, dann erzielten die Gäste trotzdem ihr 3. Tor, als unsere Abwehr weitgehend entblöst im Vorwärtsmodus agierte und unser etatmäßiger Linksverteidiger (ich) auf der rechten Seite dem gegnerischen Linksaußen läuferisch nicht folgen konnte. Der Rest der Hintermannschaft überließ die Defensivaufgabe dann auch lieber unserem Keeper, welcher im 1:1 jedoch absolut nichts ausrichten konnte. Kurz vor dem Spielende reklamierte Christian sogar noch ein Kopfballtor zum 2:3 für sich, doch auch hier war unser "Abi" schneller an der Pfeife.
Mit einem verdienten 3:1 konnten die an diesem Tage besseren und überdies auch sympathischen Gäste heimkehren, Respekt vor deren Leistung!
Wir sollten die Niederlage sportlich nehmen, auch die intern vieldiskutierten Ein- und Auswechslungen. Unser Teamgeist führt uns zwar nicht immer zum Sieg, aber dafür haben alle Mitspieler Anteil am "Gesamtkunstwerk AH" des TSV! Diie Stimmung und das freundschaftlich geprägte Miteinander sind wesentlich wichtiger als überzogener Ehrgeiz und Selbstverwirklichung auf Kosten Einzelner!
An diesem Freitag wartet beim Auswärtsspiel mit dem ZFC Meuselwitz ein weiterer Hochkaräter auf uns.
Hartmut Tecl (Sammy)
