Zwei Punkte verloren oder einen gewonnen?

Nur eine Woche nach dem kurzfristig wegen schlechter Witterungsbedingungen abgesagten Spiel in Nebra begab sich unser Team erneut auf Reisen um das Nachholspiel zu bestreiten. Wie schon in der Vorwoche angedacht, ließ man das Spiel auf einem Ascheplatz stattfinden, ein für die Kreisoberliga wohl einmaliger Vorgang.

Während Tröglitz einige Minuten brauchte um mit den ungewohnten Platzverhältnissen zurechtzukommen, starteten die Gastgeber engagiert in die Partie und setzten vor allem der Tröglitzer Hintermannschaft mit hohem Pressing zu und störten diese bereits beim Spielaufbau. Das Entscheidende gelang Nebra jedoch nicht, nämlich das Spielgerät hinter die Linie zu befördern. Der TSV seinerseits kam mit zunehmender Spieldauer immer besser ins Spiel und erarbeitete sich erste Chancen. In eben diesem Herausspielen gefährlicher Torchancen lag die Tröglitzer Stärke am vergangenen Samstag. Man überbrückte das Mittelfeld schnell und drängte erfolgreich in das letzte Drittel der Gastgeber ein. Ein Grund hierfür war sicherlich auch der ins Mittelfeld gerückte Rammelt, der auf der linken Außenbahn gehörig Betrieb machte. Eine seiner guten Hereingaben ermöglichte es der Tröglitzer Nummer 10, Patrick Hein, in der 22. Spielminute völlig frei vor dem Nebraer Schlussmann Reis aufzutauchen. Hein blieb nervenstark, stellte seine Abschlussstärke unter Beweis und besorgte die Führung für die Gäste.

Nebra näherte sich dem Tröglitzer Tor immer wieder bis auf einige Meter. Wirklich gefährlich wurde es dann aber erst durch eine Entscheidung des Schiedsrichters. Nachdem bereits zwei Tröglitzer Verteidiger überspielt worden waren, musste Libero Schöbel rausrücken und den gegnerischen Stürmer am Torabschluss hindern, dieser stellte es jedoch clever an, überwand auch diesen Kontrahenten und machte sich das ausgestellte Bein Schöbels zu nutze. Dem Referee blieb nichts anderes übrig als auf den Punkt zu zeigen. Den fälligen Elfmeter verwandelte daraufhin Schulschwefski, obwohl Zenker die Ecke geahnt hatte und fast noch an den Ball gekommen wäre.

Der zweite Spielabschnitt sollte einiges an Spannung bieten. Was aber ebenso geboten wurde, war ein regelrechtes Kartenspektakel, wovon 6 gelbe, und zwei gelb-rote Karten zeugen.

Die Gastgeber wollten die drei Punkte unbedingt bei sich behalten und gingen in der Folge mehr Risiko ein, was der Tröglitzer Offensive allerdings erhebliche Räume offenbarte. Vor besondere Schwierigkeiten stellte sie Ralf Bunzel, den sie über 90 Minuten zu keiner Zeit in den Griff kriegen konnten. In der 52. und 55. Minute kam es zu zwei annähend gleichen Spielsituationen. Bunzel wurde im Sturmzentrum gut bedient, kontrollierte den Ball, ging jeweils am gegnerischen Verteidiger mühelos vorbei und stürmte alleine auf das Tor zu, so dass sich sein Gegenspieler beide Male nur mit einem Foul zu helfen wusste. Die logische Konsequenz war der Platzverweis für den Nebraer Verteidiger.

Die Überzahl nutze der TSV in Form eines regelrechten Powerplays, konnte aber nichtsdestotrotz keinen Gewinn daraus ziehen. Im Gegenteil, das Spiel endete mit einer für Tröglitz unschönen Szene. Schiedsrichter Rockitta stellte mit Rother den Sechser des TSV nach einem harten Einsteigen vom Platz. Des Weiteren musste Trainer Hein in der Schlussphase auch auf seinen Torwart Zenker verzichten. Dieser musste nach einem Zusammenprall verletzt ausgewechselt werden. Sein Ersatzmann Tympel machte seine Sache allerdings gut und hielt sein Tor bis zum Abpfiff sauber.

Insgesamt präsentierte sich der TSV mehr als solide bei den hoch eingeschätzten Nebraer Gastgebern. Für einen Sieg stand man sich aufgrund der mangelnden Chancenverwertung dennoch selbst im Weg.

Erstellt am 14. November 2016
Autor: Christoph Rother